Die Restaurierung meines Oval56

VW Virus...
Die Geburtsurkunde

  • So hat er mal ausgesehen, als ich ihn 1995 in einem Kleinanzeigenblatt entdeckte.

    Irgendwie habe ich mir damals in den Kopf gesetzt, einen alten Käfer fahren zu müssen, hatte aber gar keine Vorstellung davon, welcher Aufwand mir bevor stand. Da ich alle Arbeiten bis auf die Lackierung selbst gemacht habe, wurde dann aus einer Restauration ein 2 Jahre Lehrgang im KFZ Handwerk mit Höhen und Tiefen, da ich ja keine Kompromisse eingehen wollte und finanziell aufgrund meines Studiums arg am Limit arbeitete. Die nachfolgenden Bilder zeigen die einzelnen Schritte

    Zur Beschreibung:

    • Zustand -3/4

    • nicht ganz komplett

    • Baujahr 1956

    • Polarsilbermetalic L324

    • Exportausführung

    • Ausgeliefert und Zugelassen am 24.10.56 in München

    • verm. in den 70ern bei einem Autoverwerter "entsorgt"

Gekauft für 1.600,- DM im September 1995
  • Das Aufladen hat mal richtig schnell gehen müssen, da das mein erstes Auto war, welches ich mir zu meinem 18 Geburtstag geleistet hatte...

    • schlechte Tankstellenlackierung in rot

    • ohne Motor

    • keine Eierleuchten

    • fehlender und schlechter Chromzierrat

    • Exportausführung

    • Ausgeliefert und Zugelassen am 24.10.56 in München

    • verm. in den 70ern bei einem Autoverwerter "entsorgt"

Bei mir endlich vor der Haustüre und gleich mal zerlegt

  • Die Ernüchterung nach dem ersten Eindruck kam schnell, nachdem ich mir erstmal ein Schweißgerät kaufen musste.

    • Seitenteile hinten

    • Endspitzen hinten

    • Endspitzen vorne

    • Reserveradwanne

    • alle Kotflügel

Jetzt geht´s ans Eingemachte
  • Zum Glück war er nicht "verbraten", fast alle Schrauben ließen sich öffnen und das Häuschen war auch gleich ab, nur vom Beifahrersitz das Sitzgestell war bombenfest mit der Laufschiene zusammengerostet.

    • Wagenheberaufnahme links und rechts mussten geschweißt werden sonst nichts

Das Häuschen ging zum Sandstrahlen, in der Hoffnung das noch etwas zurückkommt
  • Auf der Suche nach einem Sandstrahler der gut und günstig ist, geriet ich an einen Legendären Typen bei Landsberg am Lech, der mir das Häuschen mit allen teilen für 600,-DM sandstrahlte. Ergebnis aus der Aktion, beide Türen und die Kofferraumhaube waren so verbogen, das ich nur 400,-DM bezahlt habe (allerdings waren im nachhinein die Türen eh dermaßen erledigt, dass man sie vor dem strahlen gleich entsorgen hätte können. Die Bodenplatte habe ich bei ihm noch Flammspritzverzinken lassen.

    gestrahlt wurde:

    • Türen

    • Hauben

    • Karosse

    • alle Kleinteile

    • Felgen

    verzinkt wurde:

    • Hauben

    • Bodenplatte

Die Rettungsaktion
  • Das kam dann zurück und der Schweißplan wurde noch mal "überarbeitet". die Bestellten Reparaturbleche wanderten auch größtenteils wieder zum Alteisen...

    • Tankstuhl

    • Radhaus Doppelbleche teils mit Schraubkante hinten

    • Schraubkanten und A-Säulen vorne

    • Frontblech und Heckblech

    • Schwellernenden

    • Spritzwand

Endlich Arbeiten, die wieder ein überschaubares Ziel hatten...

  • Zuerst habe ich erstmal alles in meiner heimischen Garage grundiert. Dann hieß es erstmal Schweißen, Schweißen und noch mal Schweißen, verbunden mit Flexen und den ganz beliebten Arbeiten wie verzinnen, die sich über ein Jahr hinzogen, da ich ja auch noch nebenher studieren musste.

..welches schnell wieder in die Ferne rückte...

  • Schleifen, was für eine sch**** Arbeit.
..aber jetzt war Land in Sicht
  • Die Bodenplatte kam ihrem Endstadium näher, letzter Schliff bevor ich alle Kleinteile und das Fahrgestell in schwarz lackieren konnte.

Ein Lackierer für die Karosse war auch bald gefunden, er erledigte dann den Rest

  • Ursprünglich wollte ich ihn bis zur Lackierung vorbereiten, allerdings habe ich dann schnell Abstand von dieser Idee genommen (zum Glück, sonst würde er heute nicht so aussehen).

..nun ging es in den Endspurt
  • Während das Häuschen beim Lacken stand, habe ich meine Bodenplatte mit den ganzen angesammelten Teilen zusammengeschraubt (zum Vergleich was in 2 Jahren so alles passieren kann)

    • Koni rot

    • Willibald Bremse LK 205

    • CSP Pro Street Getriebe (Adaptierung "Technik Tipps")

    • VVA

    • Stabis

Irgendwann kam auch mal die fertige Karosse und es ging an´s nächtelange Schrauben
  • Alle neuen Dichtungen und die in der zwischenzeit auf diversen Treffen und Oldtimer Märkten zusammengesammelten Chromteile wurde verbaut.

zwischendurch mußte ich mich noch um meine Innenausstattung kümmern
  • Stoff hatte ich von Ingrid Oppermann, zum nähen hatte ich zum Glück meine Mam :-) (nach mehrmaligem Reparieren ihrer Nähmaschine kam dann doch eine sehr ordentliche Innenausstattung raus, bestehend aus Türverkleidungen und 2 vorderen Sitzen und dem Teppich)

und so sah dann das Ergebnis meiner Arbeit aus

  • Endlich war es geschafft (dachte ich zumindest, aber wer einmal dem Virus verfallen ist der baut ja immer wieder von vorne um)

Die Restauration hat von September 1995 bis April 1998 angedauert, da ich größtenteils selbst am Werk war. Die TÜV Vollabnahm-Hürde habe ich beim ersten Anlauf genommen, allerdings war zu diesem Zeitpunkt ein geliehener 1500er Einkanal-Käfermotor im Einsatz. Zum Endstadium der Arbeiten habe ich mir ein Gebrauchtes 914 2.0 Aggregat besorgt (welches angeblich nur 70tkm drauf hatte und blabla bla...wenn ich ehrlich bin heute würde ich so was nicht mal mit meinem Arsch anschauen... sogar wegschmeißen wäre zuviel Aufwand... aber was macht man nicht alles in seiner anfänglichen Dummheit..

und hier geht´s weiter zu Teil 2

und hier geht´s weiter zur Bildersammlung / nachträgliche Scans der alten Fotodokumentation

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